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, Florian Fischer

SC Fulenbach - FC Iliria Solothurn 3:2 (2:1)

Arbeitssieg auf heimischem Rasen

Nach einem ernüchternden Start in die Rückrunde mit 0 Punkten aus 2 Spielen lagen bei einigen die Nerven schon etwas blank. Die Art und Weise, wie man eine Woche zuvor im Derby gegen den FC Härkingen aufgetreten ist, war schlichtweg inakzeptabel. Die gute Botschaft an diesem Sonntag war, dass der Gegner ebenfalls einen schlechten Start in die Rückrunde hinlegte. Auch der FC Iliria konnte sich in den zwei Meisterschaftsspielen keinen einzigen Zähler ergattern, zudem sind sie im Cup-Halbfinale ausgeschieden. Es war alles angerichtet für ein spannendes Spiel auf dem Sportplatz Bad im malerischen Fulenbach.

Bei leichtem Sonnenschein wurde die Partie vom Unparteiischen angepfiffen. Der Start des Fanionteams war etwas verhalten und man konzentrierte sich vorerst auf die Defensivarbeit. Mit einem leicht angepassten System wollte man die defensive Stabilität wieder ins Spiel zurückbringen und so hatte der Gast aus Solothurn zwar in den Startminuten deutlich mehr vom Spiel, konnte sich aber keine wirklich nennenswerte Chance erarbeiten. Allmählich kam immer mehr Wind ins Spiel und das nicht nur aufgrund des plötzlichen Wetterumschwungs. Die Fulenbacher kehrten zu ihren Tugenden zurück und versuchten dem Gegner das Spiel so mühsam als möglich zu gestalten. Es kam zu vielen kleinen Fouls und damit zu vielen Unterbrüchen, sodass sich der FC Iliria gar nicht erst in einen Rausch spielen konnte. In der 23. Minute rutschte dann bei einer kurzen Unkonzentriertheit seitens der Gastgeber ein Ball durch die Abwehr und der Stürmer der Adler wuchtete den Ball in Richtung Kasten von Grob. Dieser konnte seine rechte Pranke zwar ausfahren, der Schuss war jedoch zu scharf und so holperte der Ball sehr unglücklich über die Torlinie zum 0:1. Kurz nach dem Gegentor dann der nächste Nackenschlag – Aussenverteidiger Fischer musste erneut, wie schon gegen den FC Härkingen, den Platz verletzungsbedingt verlassen. Für ihn kam der motivierte Jungspund Kuster ins Spiel und fügte sich nahtlos in den Defensivverbund ein. Das Heimteam wurde von Minute zu Minute stärker und erarbeitete sich bei inzwischen strömendem Regenfall Chance um Chance. Es wurde zwar nicht richtig gefährlich vor dem Tor, man konnte jedoch für Entlastung sorgen und gewann mit jeder Aktion immer mehr Selbstvertrauen. Mittlerweile war es eine mehr als ausgeglichene Partie, in welcher beide Mannschaften versuchten, offensiv zu spielen und das nächste Tor zu suchen. In der 40. Minute fegte dann ein Hauch von Magie über den malträtierten Rasen. Strub liess seinen Gegenspieler mit einem Beinschuss stehen, steckte den Ball durch auf Ehrenbolger, welcher das Auge für seinen Mitspieler Albuquerque hatte. Albuquerque spitzelte den scharfen flachen Ball mit letztem Einsatz über die Linie zum 1:1 Ausgleichstreffer. Sichtlich animiert von diesem Tor versuchte das Heimteam weiterhin Druck auf den Gegner auszuüben. In der 45. Minute dann ein Angriff über die linke Seite mit Ruf, welcher mit seinem starken Linken eine butterweiche Flanke zur Mitte schlug. Die Flanke fand ihren Weg zu Albuquerque, welcher mit seinem vermeintlich schwachen Linken per Volley abzog und herrlich die obere rechte Torecke traf. April April, Albuquerque macht, was er will! Mit dem sehenswerten Treffer und lautstarkem Jubel brachte die portugiesische Flügelrakete seine Farben noch vor der Halbzeit in Führung.

So gut die erste Halbzeit zu Ende ging, so denkbar schlecht begann die zweite. In der 46. Minute liess man den linken Flügel des FC Ilirias in die Mitte flanken. Entgegen der eigentlichen Idee, den Ball anzunehmen und zu kontrollieren, klatschte der Ball so ans Schienbein des Stürmers, sodass dieser perfekt vor die Füsse einer seiner Mitspieler landete. Dieser fackelte nicht lange und zog aus gut 16 Metern per Direktschuss ab und verwandelte unhaltbar via Innenpfosten zum erneuten Ausgleichstreffer. Angefressen von einem erneut sehr unglücklichen Gegentreffer versuchte das Heimteam seinerseits wieder den Stempel aufzudrücken und stürmte mittlerweile durch ein wildes Schneegestöber in Richtung gegnerisches Gehäuse. In der 57. Minute eroberte Grimbichler in einem Überraschungsmoment den Ball vom Fuss seines Gegenspielers, zog direkt in Richtung Tor und hämmerte das Leder in die lange Torecke zum viel umjubelten 3:2 Führungstreffer. Nun wollte man sich die Butter aber nicht mehr vom Brot nehmen lassen und das Spiel verwandelte sich in eine Schlacht. Der FC Iliria versuchte nun je länger, je mehr alles nach vorne zu werfen, um irgendwie den Ausgleich zu erzielen. Jegliche Angriffsversuche wurden aber vom solidarischen Fulenbacher-Defensivbolzen abgewehrt. Das Heimteam seinerseits konnte durch die sich ergebenden Räume Konter fahren, um die Sache klar zu machen. In der 71. Minute kam man diesem am nächsten, als Strub mit einem etwas zu platzierten Flachschuss nur den linken Torpfosten treffen konnte. So zerrannen die Minuten, welche sich nun immer länger zogen und man gab alles, damit man unter dem Dauerdruck des FC Iliria nicht einbrach, um sich so die ersten 3 Punkte der Rückrunde sichern zu können. Nach 94 Minuten ertönte er dann, der erlösende Schlusspfiff und mit ihm der dumpfe Schlag des abfallenden Druckes, der auf den Fulenbacher-Schultern lastete.

Man hatte es wie in der Vorsaison, damals im Derby gegen den FC Härkingen, wieder einmal mehr geschafft, einen starken Gegner durch einen hart erkämpften Arbeitssieg bei widrigen Wetterbedingungen zu bezwingen. Nun erhofft man sich denselben Effekt, wie dieser Sieg damals hatte, verliess man doch von dem Zeitpunkt an 7 Spiele lang den Rasen nicht mehr als Verlierer. Nächste Woche steht das wegweisende Spiel gegen den FC Olten an, in welches man mit breiter Brust gehen darf, was aber sicherlich kein einfaches Unterfangen werden dürfte.